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Der "Strohhäischer"

Seit dem 20. Mai 2001 steht an der Ecke Landecker Straße / Rathausstraße - genau gegenüber dem Rathaus von Schenklengsfeld - die lebensgroße Bronzeskulptur des "Laenschelder Strohhäischer". Das Denkmal soll den Spitznamen für die Schenklengsfelder symbolisieren, die seit Generationen von den Bewohnern des alten Landecker Amtes als die "Stohhäischer" verspottet werden.

 


Bei der Einweihungsfeier am 20. Mai 2001 erläuterte der 1. Vorsitzende des Heimatvereins "Landeck 1953" Schenklengsfeld, Karl Honickel, den geschichtlichen Hintergrund für diesen Spitznamen.
Hier eine Kurzfassung:

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts mussten anlässlich der jährlich stattfindenden mehrtägigen Forstbereisung der landesherrlichen Beamten aus Hersfeld die Bauern der umliegenden Dörfer von Schenklengsfeld Stroh und Heu in den Amtsort Schenklengsfeld liefern. Diese Fuhren waren für die Pferde der hier einquartierten Forstbeamten bestimmt . Im Jahre 1828 jedoch erhoben die Bürgermeister von Ransbach, Wehrshausen, Wüstfeld, Malkomes usw. Einspruch beim Kreisrat in Hersfeld und bei der Provinzregierung in Fulda.

Wie sich schon bald zeigen sollte, waren diese Stroh- und Heuabgaben Teil einer Natursteuer und zwar schon seit "Menschengedenken". Sie mussten ohne schriftliche, gesetzliche Grundlage an dem Amtmann nach Schenklengsfeld für die Forstbeamten geliefert werden. Nach einigem hin und her wurde 1829 von der Kassler Regierung verfügt, dass die Heu und Strohlieferungen einzustellen sein.


Geblieben ist den "Leanscheldern" doch bis heute Ihr Spottname: "Strohhäischer". Der steht nun leicht gebückt und mit einem Strohbündel unter dem Arm auf seinem Podest und hält das Rathaus fest in seinem Blick.

 

 

Strohhäischer (4).JPG

Der "Strohhäischer" im Winter, Foto: Monika Greb
 

 

Der feierlichen Enthüllung des "Strohhäischer" folgten die Ansprachen des damaligen Bürgermeisters Horst Hannich, Werbegemeinschaftssprecher Wolfram Rexroth und Ortsvorsteher Walter Licht, die übereinstimmend der Hoffnung Ausdruck gaben, dass das Strohhäischer-Denkmal das Verbindende der gemeinsamen Geschichte auch für die Gegenwart und Zukunft der Gemeinde gelten möge.

Bildhauer Herbert Holzheimer aus Langenleiten (Rhön) erläutert den zahlreichen Zuhörern den Gestaltungs- und Herstellungsprozess der Bronzefigur. Umrahmt wurde die Feier von Musik- und Liedstücken des Posaunenchors und des Männergesangsvereins sowie von einem Mundart-Sketch der Trachten- und Volkstanzgruppe (alle Schenklengsfeld).

Idee, Beschaffung und Aufstellung des Bronze-Denkmals geht auf die Initiative des Heimatvereins Landeck zurück, der sich seit mehreren Jahren auch um die Finanzierung des Projekts bemühte. Die Kosten in Höhe von 15.000 € wurden aufgebracht vom Heimatverein Landeck (7.000 €), von der Gemeinde Schenklengsfeld (2.800 €), von der Werbegemeinschaft Schenklengsfeld (1.400 €) und von den Spenden engagierter Bürger (3.800 €).

 

Strohhaischer

Der "Strohhäischer" im Hydepark gegenüber des Rathauses

 

Den "Strohhäischer" finden Sie hier:
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