Schenklengsfeld
Schenklengsfeld, der Mittelpunkt des ehemaligen Amtes Landeck der Abtei Hersfeld, wurde um 800 als „Lengesfelt in Thuringia“ urkundlich erstmals erwähnt. Die Gründung dieses ältesten Ortsteiles der Gemeinde an der wichtigen Verbindungsstraße des Klosters Hersfeld zu seinen Besitzungen in Thüringen dürfte allerdings schon früher erfolgt sein. Bis zum Ende des 30-jährigen Krieges gehörte das Amt Landeck zum Besitz des Klosters Hersfeld und kam dann zur Landgrafschaft Hessen-Kassel. Seit 1821 ist Schenklengsfeld Sitz der Amts-Verwaltung Landeck im neu geschaffenen Landkreis Hersfeld des Kurfürstentums Hessen. 1866 fiel die Region mit dem Kurfürstentum Hessen an Preußen.
Die Mauritiuskirche
Dem Besucher fällt als imposantes Bauwerk die Mauritiuskirche mit ihrem rund 40 Meter hohen Turm ins Auge. Die barocke Turmhaube wurde 1822 auf den mittelalterlichen Wehrturm aufgesetzt, das große Kirchenschiff in den Jahren 1736 - 1740 anstelle der kleinen Kirche erbaut. Im Chorraum ist noch ein spätgotisches Sakramentshäuschen aus katholischer Zeit erhalten geblieben.
Mauritiuskirche
Der Heilige Mauritius
Das ehemalige Rathaus an der Linde dient heute als Gasthaus und Hotel. Ein Steinrelief im Giebel des Gasthauses zur Linde zeigt einen Ritter auf einem Pferd, der lange Zeit für den heiligen Georg im Kampf mit einem Drachen gehalten wurde. Erst kürzlich konnte die mittelalterliche Steinplastik als der Ritterheilige Mauritius, Patron der Pfarrkirche aus dem Mittelalter, gedeutet werden.
Relief am ehemaligen Rathaus
Die Schenklengsfelder Linde
Mittelpunkt und Wahrzeichen der Gemeinde ist die wohl älteste Linde Deutschlands, in früheren Zeiten die Gerichts- und Tanzlinde des Ortes. Ihr Alter wird auf 1200 Jahre geschätzt. Der Umfang der vier Teile des Stammes beträgt rund 18 Meter, der äußere Mauerring mit seinem hölzernen Stützgerüst unter der mächtigen Krone hat einen Umfang von 65 Metern. Auf dem großen Marktplatz vor der Linde wurden bis zum Ersten Weltkrieg vier Jahrmärkte gehalten.
Die 1.200-jährige Linde
"Laenschelder Strohhaischer"
Seit dem 20. Mai 2001 steht an der Ecke Landecker Straße / Rathausstraße - genau gegenüber dem Rathaus von Schenklengsfeld - die lebensgroße Bronzeskulptur des "Laenschelder Strohhäischer". Das Denkmal soll den Spitznamen für die Schenklengsfelder symbolisieren, die seit Generationen von den Bewohnern des alten Landecker Amtes als die "Stohhäischer" verspottet werden.
Der Laenschelder Strohhaischer
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten, die man in und um Schenklengsfeld jederzeit besichtigen kann.
Der Hauptort Schenklengsfeld mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten zählt heute 1.463 Einwohner (Stand: 14.10.2024). Die Ortsteile Oberlengsfeld im Osten und Konrode im Westen schließen sich nahtlos an das Ortsbild an.
Die hessische Gebietsreform in den Jahren 1971/1972 vereinigte 13 ehemals selbstständige Gemeinden des alten Amtes Landeck zur Großgemeinde Schenklengsfeld. Im Einzelnen handelt es sich um die Orte im Gebiet des Solztales zwischen Landecker Berg, Soisberg, Ringberg und Buchwald. Die Ortsteile sind nur noch teilweise landwirtschaftlich geprägt und umgeben von herrlichen Wäldern und Wiesenauen. Schenklengsfeld ist im Raumordnungsplan als Unterzentrum ausgewiesen. So ist die Gemeinde in erster Linie gewerblich ausgerichtet und nimmt die Versorgungsfunktion für die Region wahr.
Ortsansicht Schenklengsfeld mit der Mauritiuskirche in der Ortsmitte
Eine Vielzahl gut geführter Geschäfte geben den Bewohnern die Möglichkeit, ihre Einkaufswünsche am Ort zu erfüllen. Grund- und Gesamtschule bietet die Gewähr, dass nicht nur die Schenklengsfelder Kinder, sondern auch die Kinder der umliegenden Gemeinden schulisch gut betreut werden.
Für die kleinen Bürger stehen drei gemeindliche und zwei kirchliche Kindertageseinrichtungen zur Verfügung, in denen die Kinder auf den Einstieg in das schulische Leben gut vorbereitet werden.
Ein beheiztes Freibad mit Planschbecken, Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken sowie einer Breitwasserrutsche lädt zum Badevergnügen ein. Eine moderne Drei-Felder-Sporthalle wie eine Tennisanlage steht für sportliche Aktivitäten bereit.
Um das gesundheitliche Wohlergehen kümmern sich drei Hausärzte, zwei Zahnärzte, drei Masseure sowie eine Apotheke. Für die Tiere ist ein Veterinär vor Ort.