Judaica Museum

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Karl Honikel

Landecker Str. 37
36277 Schenklengsfeld

Vorschaubild Judaica Museum

Bis 1933 gab es in Schenklengsfeld eine selbständige jüdische Gemeinde mit durchschnittlich 160 Mitgliedern. Die Gemeinde Schenklengsfeld verfügte über eine 1883 erbaute große Synagoge und besaß seit 1850 ihre eigene staatliche Volksschule in der ein jüdischer Lehrer unterrichtete. 1912/13 baute die jüdische Gemeinde im Ort ein Haus für die Familie des Lehrers Jakob Grünewald. Nach ihm lebten noch zwei jüdische Familien in dem Haus, bis es 1939 Eigentum der politischen Gemeinde wurde. Nach dem Krieg war das Haus von mehreren heimatvertriebenen Familien bewohnt, bis es seit 1972 leerstand und langsam verfiel.

 

Judica Museum

 

Seit 1972 gibt es ernsthafte Versuche, das Lehrerhaus aus zeitgeschichtlichen Gründen zu erhalten. Dem 1994 gegründeten „Förderverein Jüdisches Lehrerhaus Schenklengsfeld e.V.“ gelang es ein Nutzungskonzept zu erarbeiten und die Finanzierung der Bausanierung abzusichern. Die 1996 begonnenen Bauarbeiten konnten im wesentlichen 1998 abgeschlossen werden. In dem oberen Stockwerk zogen zwei Familien ein, während die Räume im Erdgeschoss dem Förderkreis als Begegnungsstätte für Geschichte und Kultur, d.h. hier befinden sich ein kleines Judaica Museum sowie ein Seminarraum mit einer Judaica Fachbibliothek, dient. Das Projekt wurde 1999 mit dem hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet. Die Begegnungsstätte mit Museum wurde im März 2000 feierlich eröffnet.

 

Judaica Museum

 

Ein Besuch im Judaica-Museum vermittelt anhand der ausgestellten Exponate einen guten Einblick in das religiöse und alltägliche Leben einer jüdischen Landgemeine in Osthessen. Besuchergruppen und Schulklassen können sich im Seminarraum mit Fachbibliothek zur Geschichte der ehemaligen  jüdischen Gemeinde von Schenklengsfeld informieren lassen oder selbst eigene Studien betreiben. Auch Ortsrundgänge und eine Besuch des jüdischen Friedhofs sind auf Wunsch möglich.