Erneuerung Lindengerüst Juni 2020
Erneuerung Lindengerüst Juni 2020 (01. 07. 2020)
01. 07. 2020
Ein neues Stützgerüst für die alte Linde
Nun wurde im Juni 2020 das Stützgerüst im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) beim Landrat für 30.000 Euro total erneuert, weil das im Jahre 2004 sanierte Stützgerüst doch ziemlich marode geworden war. Zuvor gab es allerdings Beratungen vor Ort mit Vertretern der Gemeinde Schenklengsfeld, der UNB, des Heimatvereins Landeck, einem Baumexperten und nicht zuletzt mit Zimmermeister Thomas Rudolph aus Mansbach, der die Sanierung durchführen sollte.
Ab Anfang Juni konnten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie interessierte Besucher der Gemeinde, hier sind vor allem die Fahrrad-Touristen zu nennen, den Fortschritt der Arbeiten verfolgen. Offensichtlich hat die Sanierung des Stützgerüstes auch überregional Interesse geweckt, denn mehrere Sender hatten sich zur Berichterstattung über die Sanierung angesagt. So hat hr4 zunächst eine Radiosendung gebracht bevor die Hessenschau am 12. Juni ab 19.30 Uhr die Linde in ihrer Sendung hatte. Es folgte das ZDF in Deutschland – heute am 16. Juni um 14 Uhr mit einer sehenswerten Darstellung der Gemeinde und der Arbeiten am Stützgerüst. Beide Sendungen können noch über die jeweilige Mediathek abgerufen werden. Und schließlich hat DER SPIEGEL in seiner Ausgabe Nr. 27 am 29 Juni 2020 unter dem Titel Grüne Greise eine zweiseitige Würdigung unserer Linde vorgenommen. Auch die Welt am Sonntag berichtete noch am 12. Juli 2020 in einem Interview mit dem Baumforscher Prof. Roloff über den Zustand der Linde, das Markenzeichen unserer Gemeinde. In der Hersfelder Zeitung erschien am 23. Juni ein Bericht über die Sanierung des Stützgerüsts, diesmal mit Lärchenholz für eine lange Lebensdauer.
Und die gute Alte zeigte sich von ihrer besten Seite und begann in der zweiten Juniwoche mit der Blüte, die ja üblicherweise im Juni für zwei Woche einsetzt. Sie ist ja eine Sommerlinde, eine tilia platyphyllos, und wird die großblättrige Linde genannt. Sie blühte also zur rechten Zeit, um den Zimmermeister und seinen Gehilfen sowie die Fernsehteams bei ihrer Arbeit zu begleiten und zu erfreuen.
Zum Stützgerüst selbst ist zu sagen, dass es seine frühere Funktion, nämlich die dicken waagerechten Äste der vier Baumstämme zu tragen, nur noch zum kleinen Teil erfüllte. In den letzten Jahrzehnten sind viele dieser dicken Äste, die das Geäst des Laubdaches in rund zwei Meter Höhe versorgten, eben auch aus Altersgründen weggebrochen. Vor allem auf der Südseite hat sich deshalb das Erscheinungsbild der Linde stark verändert. Lediglich von der Nordseite her ist noch eine geschlossene Baumkrone zu sehen (siehe Fotos). So ist das Stützgerüst in seiner überlieferten Gestalt, ähnlich wie die große Ringmauer, vor allem von historischem Erinnerungswert für die Linde und die Gemeinde Schenklengsfeld als ehemaliger Amts- und Gerichtsort.
Text und Fotos: Heimatverein Landeck, Karl Honikel, Juli 2020